Kulturelle Bildung

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Interkulturelles Theater und Psychoanalyse

Eine Untersuchung zur Verwendung psychoanalytischer Mittel bei der Analyse autobiografisch-ästhetischer Arbeit

München 2017, 300 Seiten
ISBN 978-3-86736-356-3
22,80 EUR
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Produktbeschreibung

Die junge Disziplin des biografischen Theaters wird laut Norma Köhler im Zusammenhang mit „Banalität, Langeweile und Entblößung“ diskutiert. In der vorliegenden Untersuchung werden die Einflüsse von ästhetischen Mitteln auf Darstellende herausgearbeitet, welche autobiografische Szenen entwickeln und diese in Form einer öffentlichen Aufführung präsentieren. Das Spezifische im Fall dieser Untersuchung ist die interkulturelle Ausrichtung, denn es handelte sich um Darstellerinnen aus unterschiedlichen Ländern. Damit ihnen ein schneller Zugang ermöglicht werden konnte, wurde der Fokus auf nonverbale ästhetische Mittel wie Musik und Tanz gelegt. Das Ziel der Arbeit ist es, den Transformationsprozess von der Person zur Figur zu untersuchen, um herauszufinden, wie den oben genannten ‚Gefahren‘ entgegengewirkt werden kann.

Bei der vorliegenden interdisziplinär-empirischen Arbeit handelt es sich um die Auswertung eines von der Autorin angeleiteten Theaterprojekts. Diese hielt den gesamten Prozess, von den Proben bis zur Aufführung, in Form von Interviews fest und führte im Anschluss zusammen mit einer Forschergruppe eine tiefenhermeneutische Textanalyse durch. Dabei wurde die Psychoanalyse ferner als ein weiteres Analyse-Instrument herangezogen, damit strukturelle Erkenntnisse bezüglich von ästhetischen Einflüssen auf die Darstellenden gewonnen werden konnten. Hierbei handelt es sich um ein Verständnis der Psychoanalyse jenseits der Couch – also in einem nicht-therapeutischen Kontext –, im Sinne einer nicht-pathologisierenden Haltung gegenüber den Teilnehmenden.
 

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Kennzeichnung und Begründung der Untersuchungsmethodik

Begriffsklärung

Zusammenfassung


1 Forschungsmethode

1.1 Vorarbeit

1.2 Spezifizierung

1.3 Auswahl der Interviewform

1.4 Auswahl der Auswertungsmethode

1.5 Tiefenhermeneutische Kulturanalyse
1.5.1 Ortsbestimmung der Tiefenhermeneutik
1.5.2 Das Unbewusste
1.5.3 Die Bildung der tieferen Sinnebene
1.5.4 Sachvorstellung
1.5.5 Symbolbildung
1.5.6 Hermeneutik und Theorie
1.5.7 Therapie und Kulturanalyse
1.5.8 Kunst und Kulturanalyse

1.6 Zusammenfassung


2 Interkulturelles Theater und Psychoanalyse

2.1 Einleitung

2.2 Entstehung Interkulturelles Theater mit und ohne Worte

2.3 Übersicht über die Stücke

2.4 Forschungsprojekt
2.4.1 Gruppenbildung
2.4.2 Arbeitsweise
2.4.3 Vorbereitende Praxis
2.4.4 Autobiografische Erstpräsentation
2.4.5 Reflexion
2.4.6 Handlung der Szenen

2.5 Stückanalyse
2.5.1 Biografische Rollengestaltung – Gruppentypisierung
2.5.2 Stückentwicklung
2.5.3 Aufführung als öffentliche Selbstinszenierung

2.6 Zusammenfassung


3 Interviewanalyse

3.1 Einleitung

3.2 Adriana
3.2.1 Gruppenwahrnehmung
3.2.2 Selbstwahrnehmung
3.2.3 Theaterraum
3.2.4 Anleitung
3.2.5 Gruppendiskussion

3.3 Christina
3.3.1 Gruppenwahrnehmung
3.3.2 Selbstwahrnehmung
3.3.3 Theaterraum
3.3.4 Anleitung
3.3.5 Gruppendiskussion

3.4 Clara
3.4.1 Gruppenwahrnehmung
3.4.2 Selbstwahrnehmung
3.4.3 Theaterraum
3.4.4 Anleitung
3.4.5 Gruppendiskussion

3.5 Nicoletta
3.5.1 Gruppenwahrnehmung
3.5.2 Selbstwahrnehmung
3.5.3 Theaterraum
3.4.4 Anleitung
3.5.5 Gruppendiskussion

3.6 Ricarda
3.6.1 Gruppenwahrnehmung
3.6.2 Selbstwahrnehmung
3.6.3 Theaterraum
3.6.4 Anleitung
3.6.5 Gruppendiskussion

3.7 Sabina
3.7.1 Gruppenwahrnehmung
3.7.2 Selbstwahrnehmung
3.7.3 Theaterraum
3.7.4 Anleitung
3.7.5 Gruppendiskussion


4 Ethnopsychoanalyse und Anpassungsmechanismen

4.1 Einleitung

4.2 Ethnopsychoanalyse

4.3 Konflikttheorie

4.4 Über-Ich

4.5 Rolle

4.6 Anpassungsmechanismen

4.7 Machtstrukturen

4.8 Aggression

4.9 Fremdheit

4.10 Subversion

4.11 Emanzipation

4.12 Gesellschaftliches Engagement und Trauerarbeit

4.13 Zusammenfassung


5 Intermediärer Raum und Übergangsphänomene

5.1 Einleitung

5.2 Übergangsphänomene und Übergangsobjekte
5.2.1 Die Illusion und ihr Wert
5.2.2 Symbolbildung
5.2.3 Symbolisierung


5.3 Kulturelles Erleben
5.3.1 Die Lokalisierung des kulturellen Erlebens
5.3.2 Der Ort, an dem wir leben
5.3.3 Das Verhältnis zwischen Abhängigkeit und Trennung

5.4 Spiel – eine theoretische Darstellung
5.4.1 Spielen
5.4.2 Theorie des Spiels
5.4.3 Wahrnehmung im Spiel

5.5 Kreativität
5.5.1 Kreativität und Kunst
5.5.2 Kreativität und ihre Wurzeln

5.6 Aggression und Objektverwendung

5.7 Anpassung
5.7.1 Illusion und Desillusionierung
5.7.2 Gegenwärtige Konzepte der Entwicklung Jugendlicher

5.8 Die Spiegelfunktion von Mutter und Familie in der kindlichen Entwicklung

5.9 Haltung der Leitung

5.10 Zusammenfassung


6 Subjektive Grundlagen antisozialen Handelns

6.1 Einleitung
6.1.1 Aspekte des Rassismus
6.1.2 Rassismus in Innen und Außen
6.1.3 Terminologie: Das rassistische Andere
6.1.4 Der Ablauf einer Projektion

6.2 Theoretische Aspekte
6.2.1 Das rassistische Andere als universelle Kategorie
6.2.2 Das Funktionieren von innerem Rassismus
6.2.3 Innerer Rassismus in der normalen Entwicklung
6.2.4 Entwicklungsphasen

6.3 Rassismus in der Gruppe

6.4 Das Schwarz/Weiß-Problem
6.4.1 Der Untergang des Ödipus Komplexes
6.4.2 Idealisierung

6.5 Institutioneller Rassismus

6.6 Zusammenfassung

Gesamtresümee

Bibliografie

Abbildungsverzeichnis

Anhang

Anhang 1 – Vorbereitende Übungen nach Viola Spolin
Anhang 2 – Weitere Spiele und Aufwärmübungen
Anhang 3 – Aufwärmen vor der Aufführung