Medienpädagogik

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Medienpädagogik in der Sozialen Arbeit

Konsequenzen aus der Mediatisierung für Theorie und Praxis

München 2014, 135 Seiten
ISBN 978-3-86736-189-7
15,00 EUR
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Produktbeschreibung

Mit der vorliegenden Publikation soll ein Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Frage nach der gesellschaftlichen Bedeutung der Medien für die Lebensgestaltung und Lebensbewältigung der Adressat/-innen der Sozialen Arbeit geleistet werden. Ausgehend von der kommunikationswissenschaftlichen Beschreibung der Gesellschaft als „mediatisiert“, werden gemeinsame Ausgangsbedingungen von Medienpädagogik und Sozialer Arbeit beschrieben. Insbesondere der handlungsorientierte Ansatz der Medienpädagogik und der lebensweltorientierte Ansatz der Sozialen Arbeit machen programmatische Parallelen deutlich.
Anhand der Praxis- und Aufgabenfelder der Sozialen Arbeit wird herausgearbeitet, dass medienpädagogische Ansätze und Themen zukünftig als eine grundlegende Voraussetzung der Profession anzusehen sind. Anknüpfend daran wird die wissenschaftliche Ausbildungssituation von Fachkräften in den Blick genommen und beschrieben, welche medienpädagogischen Kompetenzen in der Praxis der Sozialen Arbeit benötigt werden und wie sich diese Kompetenzen in den Curricula für das Studium wiederfinden.

Christian Helbig gelingt es mit seinem Buch, die sozialwissenschaftliche Debatte um einen dringend erforderlichen Beitrag zu bereichern, respektive eine bislang zu wenig beachtete Perspektive neu zu ergründen: Wie muss sich Soziale Arbeit in den einzelnen Handlungs- und Praxisfeldern neu formieren, um der gegenwärtigen und weiter voran schreitenden Mediatisierung der Gesellschaft in allen Bereichen signifikant und effektiv zu begegnen? Mit dem medienpädagogischen handlungsorientierten Ansatz und dem sozialwissenschaftlichen Ansatz der Lebensweltorientierung, die beide im Rahmen von Aneignungsprozessen deutliche Parallelen aufweisen, kann dem Metaprozess des sozialen und kulturellen Wandels auf dieser Ebene entgegen gegangen werden, das hat Helbig in diesem Buch umfassend dargelegt, analysiert und entsprechend relevant sowohl für die Theorie als auch für die Praxis interpretiert.
Deshalb enthält Helbigs sehr gut recherchierte und fundierte Analyse sowohl für die (medien-)pädagogische Praxis und (medien-)pädagogische Lehre und Forschung sowie für die professionalisierte sozialwissenschaftliche Praxis, Lehre und Forschung elementare Erkenntnisse und sollte somit in keiner entsprechenden Fachbibliothek fehlen. Auch wenn heutige Studierende der Sozialen Arbeit schon oftmals der Generation der so genannten ‚Digital Natives‘ angehören und selber in all ihren Lebensbereichen mit digitalen Medien aufgewachsen sind, kann von einer Selbstverständlichkeit der Verbindung von klassischen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit mit einem gezielt medienpädagogischen Handlungsansatz auch bei dieser Zielgruppe (noch längst) keine Rede sein.
Aber auch Menschen, die die Hochschule längst verlassen haben und sich in ihrer Praxis mit der zunehmenden und unaufhaltbaren Mediatisierung konfrontiert sehen, hilft dieses Buch, kreative Ideen zu entwickeln und gibt den Mut, sich ‚neuen‘ Perspektiven zu öffnen. Unabhängig vom bewussten und gezielten Vorhaben des Autors, die Mediatisierung auf die Soziale Arbeit zu beziehen, kann dieses Buch gerade im zweiten Kapitel auch Lehrer_innen in Regelschulen ein nützlicher Impuls- und Ideengeber sein, um dem in Schulen oftmals wenig reflektiert ausgesprochenen ‚Handyverbot‘ argumentativ neu entgegenzutreten und die Implementierung des ‚Alleskönners‘ sowohl für Unterrichtsprozesse als auch für ‚schulische Sozialisationsbedingungen‘ für die heranwachsende Generation neu zu bewerten.
Richard Janz (Hochschule Düsseldorf), socialnet.de
 

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Mediatisierung der Gesellschaft
2.1 Metaprozesse des sozialen und kulturellen Wandels
2.2 Medien, Kommunikation und soziales Handeln
2.2.1 Symbolischer Interaktionismus
2.2.2 Sozialphänomenologie
2.3 Wandel von Medien, Kommunikation und sozialem Handeln
2.3.1 Wandel der Medienkultur
2.3.2 Wandel von Medienalltag und -aneignung
2.4 Herausforderungen der Mediatisierung
2.4.1 Digitale Ungleichheit
2.4.2 Diskurs: exzessive und pathologische Mediennutzung

3 Medienpädagogik
3.1 Handlungsorientierte Medienpädagogik
3.2 Medienkompetenz
3.3 Medienbildung

4 Soziale Arbeit und Medien
4.1 Funktion und Gegenstand der Sozialen Arbeit
4.2 Gegenwärtige Diskurse der Sozialen Arbeit
4.2.1 Lebensweltorientierte Soziale Arbeit
4.2.2 Struktur- und Handlungsmaximen der Lebensweltorientierung
4.3 Zwischenfazit – Soziale Arbeit in einer mediatisierten Gesellschaft

5 Medienpädagogische Themen in Praxisfeldern der Sozialen Arbeit
5.1 Kinder- und Jugendhilfe
5.1.1 Beschreibung des Praxisfelds
5.1.2 Kinder- und Jugendhilfe in einer mediatisierten Gesellschaft
5.2 Altenhilfe
5.2.1 Beschreibung des Praxisfelds
5.2.2 Altenhilfe in einer mediatisierten Gesellschaft
5.3 Soziale Hilfen
5.3.1 Beschreibung des Praxisfelds
5.3.2 Soziale Hilfen in einer mediatisierten Gesellschaft
5.4 Gesundheitshilfe
5.4.1 Beschreibung des Praxisfelds
5.4.2 Gesundheitshilfe in einer mediatisierten Gesellschaft
5.5 Zwischenfazit – Verbindungslinien zwischen Sozialer Arbeit und Medienpädagogik

6 Medienpädagogische Inhalte im Studium der Sozialen Arbeit
6.1 Medienpädagogische Kompetenz in der Sozialen Arbeit
6.2 Orientierungsrahmen und Curricula für das Studium der Sozialen Arbeit
6.3 Modulangebote zur Medienpädagogik im Studium Sozialer Arbeit

7 Fazit – Die Bedeutung der Medienpädagogik in der Sozialen Arbeit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis