Kunstpädagogik

cover

Das Feld betreten heißt das Feld verändern

Audiodokumentation als Prozessbegleitung und künstlerische Bildungsforschung

München 2019, 260 Seiten
ISBN 978-3-86736-523-9
18,80 EUR
inkl. gesetzl. MWSt - ggfs. zzgl. Porto und Versand
 

Im Verlagsprogramm unter

Produktbeschreibung

Das Dokumentarische vereint Strategien der Erzählung mit der unhintergehbaren Präsenz des Realen. Zudem erlaubt die mediale, hier die auditive Aufzeichnung den räumlichen und zeitlichen Transfer von Klängen und Stimmen sowie die Orchestrierung von Vielstimmigkeit per Montage.

Ursula Rogg setzt sich im Rahmen einer künstlerischen Feldforschung mit der Frage auseinander, inwieweit die Charakteristika auditiver Dokumentation geeignet sind, um schulische Entwicklungsprozesse aktivierend zu unterstützen. Dafür entwickelt sie einen Arbeitsbegriff zum Dokumentarischen, der die Teilnehmenden aktiv in den Dokumentationsprozess einbezieht. Zugleich legt sie mit Bezug auf künstlerische Forschungsmethoden dar, inwiefern die Aktivierung und Nutzung vielfältiger Wissensformen in der Entwicklung und Reflexion gemeinschaftlicher Veränderungsprozesse wirksam gemacht werden können.

Download Audiodateien in MP3:
Teil 1 Portrait einer Institution
Teil 2 Räume
Teil 3 Alles Lernen ist Erfahrung

Ursula Rogg ist Künstlerin und Pädagogin mit den Arbeitsschwerpunkten in der künstlerischen und ästhetischen Bildung sowie der Materialität und Performativität von Stimme und Klang in Bildungs- und Veränderungsprozessen.
 

Inhaltsverzeichnis

1. KIPPFIGUR DOKUMENTATION

1.1 Definitionen des Dokumentarischen: Zeige! Beweise!

1.2 Wirklichkeit verhandeln. Zur Krise der Repräsentation

1.3 Wirklichkeiten schaffen. Konstruktivistische Perspektiven

1.4 Wirklichkeit erschließen. Dokumentieren als Zu-verstehen-Geben

1.5 Dolmetschen: Das Dokumentarische als Hybrid

1.6 Wider den Relativismus: Der Spekulative Realismus
1.6.1 Realismus und Objektivität
1.6.2 Realismus und Wirklichkeit
1.6.3 Relativismus und Kontextualität

1.7 Dolmetschen: Ein Narrativ aufbauen, Teil 1

1.8 Das Unhintergehbare. Substanz und Variabilität als Garanten von Wirklichkeit


2. HANDLUNGEN DES DOKUMENTIERENS

2.1 Wahrnehmen

2.2 Sammeln

2.3 Speichern, Erinnern

2.4 Beurteilen, Bezeugen

2.5 Dolmetschen: Schule als Miniatur von Gesellschaft


3. GEGENSTAND DES DOKUMENTIERENS: VERÄNDERUNG VON SCHULKULTUR

3.1 Nicht Gegenstand, Diskurs! Kulturelle Bildung an Schulen

3.2 Kreativität als Verheißung. Zehn Jahre Roadmap Kulturelle Bildung

3.3 Instrumentalisierungstendenzen und Transferwirkungen. Reaktionen auf die Nützlichkeitsdebatte

3.4 Die Bedeutung von Kunst in der Kulturellen Bildung

3.5 Wider die Geschichtsvergessenheit: „Kunstunterricht als Prinzip“


4. EIN FELD ERLAUSCHEN. AUDITIVES DOKUMENTIEREN ALS BEGLEITFORSCHUNG MIT KÜNSTLERISCHEN MITTELN

4.1 Eine Geschichte erzählen, während sie sich ereignet. Ergebnisoffenes Dokumentieren als methodische Strategie
4.1.1 Das Forschungssetting
4.1.2 Akteure und Perspektiven
4.1.3 Dolmetschen: Das Feld betreten heißt das Feld verändern
4.1.4 Zur Forschungshaltung: Zwischen Immersion und Befremden
4.1.5 Zur Wahrnehmung verbaler und nonverbaler Information
4.1.6 Dolmetschen: Ein Narrativ aufbauen, Teil 2

4.2 Methoden künstlerischer Bildungsforschung
4.2.1 Jagen, Flanieren, Fischen. Strategien des Fotografischen
4.2.2 Dolmetschen: „Und auch die Fähigkeit zu bewundern.“
Gespräch mit dem Fotografen Nick Ash
4.2.3 Wahl der Mittel am Beispiel einer Videografie
4.2.4 „Mach das Feld zur Autorin deiner Darstellungen …!“ Die Aufnahmesituation als Aufmerksamkeitsarbeit und Entfremdungspraxis
4.2.5 Strategien der Aufzeichnung. Reflexionen zur Dimension des Künstlerischen

4.3 Die eigene Praxis als Practice Based Research
4.3.1 Zwischen Autonomie und Funktion. Zur Position forschender Künstler*innen
4.3.2 Dolmetschen: „Sie hatten einen ganz bestimmten Tonfall.“
„School“ von Smadar Dreyfus als Beispiel künstlerischer Forschung
4.3.3 Dokumentieren als künstlerische Strategie in die Forschung tragen

4.4 Zur Materialität und Performativität künstlerischer Forschung
4.4.1 Aufzeichnung und Mimesis
4.4.2 Information, Klang, Laut
4.4.3 Dolmetschen: „Leute werden gehört und verstanden werden.“
Gespräch mit dem Klanggestalter Thomas Meier
4.4.4 Wissensformen. Zur Frage der Partizipation
4.4.5 „Wie eine Jäger*in im Wald …“ Das Ich in den Text schreiben


5. ERKENNTNISSE AUS DER AUDITIVEN BEGLEITFORSCHUNG

5.1 Dolmetschen: Resümee. Erkenntnisse am Fallbeispiel
5.1.1 Auditive Praxis, Teil 1: „Portrait einer Institution“
5.1.2 Auditive Praxis, Teil 2: „Räume“
5.1.3 Auditive Praxis, Teil 3: „Alles Lernen ist Erfahrung“

5.2 Resümee
5.2.1 Auditives Dokumentieren in institutionellen Veränderungsprozessen: Prozessbegleitung und Kommunikationskultur
5.2.2 Entwicklung und Forschung zugleich: Zur Besonderheit künstlerischer Bildungsforschung


ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN