Reihe Medienpädagogik

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Politisches Bildhandeln

Der Umgang Jugendlicher mit visuellen politischen, populistischen und extremistischen Inhalten in sozialen Medien

Schriftenreihe Reihe Medienpädagogik
Band 23, München 2021, 111 Seiten
ISBN 978-3-96848-017-6
14,80 EUR
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Produktbeschreibung

Medienhandeln in sozialen Medien ist zu einem großen Teil auch Bildhandeln. Bilder (Fotos, Memes, GIFs, Videos etc.) werden zur Unterhaltung genutzt, um zu kommunizieren oder zum Ausdruck der eigenen Identität. Kaum betrachtet wurde bisher jedoch, wie Jugendliche und junge Erwachsene mit politischen, populistischen oder extremistischen Bildern umgehen. Die qualitative Studie "Politisches Bildhandeln" widmet sich diesem Themenfeld: Welche Rolle spielen politische Themen im Bildhandeln von Jugendlichen und jungen Erwachsenen? Inwieweit erkennen sie die ideologischen Inhalte von populistischen bzw. extremistischen Bildern? Welche Inhalte betrachten sie als politisch, welche als extremistisch? Inwieweit positionieren sie sich zu politischen Themen in sozialen Medien?

Die vorgestellte Studie nimmt erstmalig politische Handlungsspielräume Jugendlicher im digitalen Raum in den Fokus. Ausgangsthese ist dabei, dass die Rezipient*innen von Medien (bspw. Zeitung, Radio, TV, soziale Medien) nicht nur konsumieren und Inhalte übernehmen, sondern diese auch aktiv für ihre eigene Agenda verwenden und verwandeln. [ ] Die Studie fordert auf Basis der Ergebnisse vertiefende themenfokussierte Studien, die den Haltungen Jugendlicher nachgehen, um auch nonmediale Verknüpfungen in den Blick zu nehmen. Insgesamt eine bereichernde, anschaulich dargelegte Studie, wenn auch die Forderungen und Ideen fehlen, wie den Hürden der Partizipation und Kritikfähigkeit von populistischen und extremistischen Medien zu begegnen ist.
Christopher Förch, Standbein Spielbein 117 | 1 2022

Es handelt sich insgesamt um eine Studie, in der relevante Begriffe zum politischen Bildhandeln Jugendlicher reflektiert und geklärt werden und die Aufschluss über deren kommunikatives Handeln in sozialen Medien gibt. Obwohl die Studie insbesondere nach dem Umgang mit islamistischer Ansprache und Gefährdung fragt, lassen sich aus ihren Ergebnissen anregende Erkenntnisse für eine politische Medienbildung gewinnen.
Klaus Waldmann, Außerschulische Bildung 3/2022
 

Inhaltsverzeichnis

1 Universelle Extremismusprävention am Schnittpunkt von politischer Bildung und Medienpädagogik


2 Die Studie im Kontext von Wissenschaft, Politik und pädagogischer Praxis

2.1 Medienaneignung, Bildhandeln und soziale Medien als Sozialräume

2.2 Jugendmedienschutz, Prävention und Versicherheitlichung

2.3 Soziale Medien und der Wandel von Oeffentlichkeit

2.4 Meinungsbildung und postmigrantische Diskurse

2.5 Forschungsfragen der Studie "Politisches Bildhandeln"


3 Methoden, Sampling und Auswertung

3.1 Methoden

3.2 Sample und Datenauswertung


4 Politik im Bildhandeln Jugendlicher

4.1 Bildhandeln im Medienhandeln Jugendlicher

4.2 Einblicke in das Themenspektrum des Bildhandelns

4.3 Teilhabe, Zugehörigkeit und Gemeinschaft im Bildhandeln

4.4 Jugendliche und politisches Bildhandeln

4.5 Fazit: Bildhandeln als Teil gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse


5 Diskussion niederschwelliger islamistischer, rechtspopulistischer und islamfeindlicher Bilder und Memes durch Jugendliche

5.1 Antimuslimischer Rassismus

5.2 Islamistisches Opfernarrativ

5.3 Polarisierung: Gemeinschaft durch Abwertung Anderer

5.4 Demokratiefeindlichkeit

5.5 Fazit: Lebensweltliche Schnittpunkte mit islamistischen und populistischen Inhalten


6 Politische Partizipation Jugendlicher in sozialen Medien

6.1 Drei Ebenen der Partizipation

6.2 Partizipation Jugendlicher in sozialen Medien

6.3 Hemmnisse für die Partizipation Jugendlicher in sozialen Medien

6.4 Fazit: Bewusste Navigation zwischen Öffentlichkeiten und kompetente Zurückhaltung


7 Empfehlungen für die pädagogische Arbeit und ein Forschungsdesiderat


8 Literaturverzeichnis