Zeitschrift merz | Einzelhefte
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Produktbeschreibung
In der alltäglichen Lebensbewältigung könnte Vieles für uns einfacher sein, wäre da nicht diese unselige Tendenz zum Exzess. So ziemlich jede Verhaltensweise kann exzessiv betrieben werden und zur Sucht ausarten: das Einkaufen, das Schokolade essen, das Arbeiten, das Geld anhäufen, der Sex. Und natürlich auch die Mediennutzung. Bedauerlicherweise fehlt dem Menschen offensichtlich ein Gen, das für das Maßhalten und die Balance zuständig ist. Gelegentlich essen wir mehr als für uns gut ist, trinken zu viel Alkohol, arbeiten mehr als unserer Gesundheit zuträglich ist. Und wir halten uns länger in Facebook oder mit einem Computerspiel auf als gut für uns ist. Scham, Schuldgefühle, Selbstzweifel und Katzenjammer sind die emotionalen Indizien nach dem Exzess, die uns warnen, dass es zu viel geworden ist. Maßlosigkeit ist ein gesellschaftlich relevantes Thema, und das nicht erst, seit in den modernen Erziehungsratgebern den Eltern mehr Grenzen gegenüber ihren Sprösslingen empfohlen werden. Maßlosigkeit ist auch dasjenige menschliche Streben, das – neben einem Mangel an effizienter Regulierung – in der öffentlichen Darstellung für die Finanzkrise verantwortlich gemacht wurde und wird.
Je rigider allerdings eine Gesellschaft die Grenze zwischen Normalität und Abweichung festschreibt, desto stärker gerät eine Medienpädagogik argumentativ in die Defensive, die einerseits medienoptimistisch für mehr Medienkompetenzförderung plädiert, andererseits aber auch in Legitimationsnöte gerät, indem man ihr vorwirft, die negativen Seiten der Mediennutzung schön zu reden oder gar zu ignorieren. Hier kommen sich gelegentlich Medienpädagoginnen und -pädagogen missverstanden vor, ähnlich wie Ernährungsberater, denen man vorwerfen
würde, sie wollten Kinder zum unmäßigen Konsum von Schokolade verführen. Zu zeigen, dass es zwischen der Schwarz- und der Weißmalerei eine ganze Menge Grauschattierungen gibt, dies ist ein Anliegen von merz 4/2013.
Je rigider allerdings eine Gesellschaft die Grenze zwischen Normalität und Abweichung festschreibt, desto stärker gerät eine Medienpädagogik argumentativ in die Defensive, die einerseits medienoptimistisch für mehr Medienkompetenzförderung plädiert, andererseits aber auch in Legitimationsnöte gerät, indem man ihr vorwirft, die negativen Seiten der Mediennutzung schön zu reden oder gar zu ignorieren. Hier kommen sich gelegentlich Medienpädagoginnen und -pädagogen missverstanden vor, ähnlich wie Ernährungsberater, denen man vorwerfen
würde, sie wollten Kinder zum unmäßigen Konsum von Schokolade verführen. Zu zeigen, dass es zwischen der Schwarz- und der Weißmalerei eine ganze Menge Grauschattierungen gibt, dies ist ein Anliegen von merz 4/2013.
Inhaltsverzeichnis
thema
Editorial Exzessive Mediennutzung
Roland Bader, Klaus Lutz
Machen Medien süchtig?
Perspektiven auf das Phänomen „Exzessive Mediennutzung im Jugendalter“
Rudolf Kammerl
minus mal minus ist plus
Mit Medien gegen exzessive Mediennutzung
Klaus Lutz
Pathologischer Medienkonsum im Kindes- und Jugendalter
Umgang mit gesellschaftlich relevanter Information
Maximilian Maywald, Sylvia Dettmering
Konfliktherd Computerspiele
Konflikte über Computerspielerziehung in Familien mit fünf- bis zwölfjährigen Kindern
Christa Gebel, Susanne Eggert
Exzessive Mediennutzung – vermehrt ein Thema in Beratungsstellen
Cordula Dernbach
spektrum
Wie Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom fernsehen
Nadja Zaynel
Abwägender Einsatz digitaler Schulbücher
Anika Bonitz, Melanie Bonitz
Das Augenzwinkern per Mausklick
Überlegungen zum Nutzen von Online-Dating-Plattformen
Eva Claudia Dechant
Leseclubs – mit Freu(n)den lesen
Wolf Borchers
[netbag] – Methodentasche zur Prävention von Online-Sucht
Gisela Schubert
medienreport
Gelee auf Erdnussflips
Eine unverbesserliche Popcorn-Invasion
Swenja Wütscher
Mobbing im Netz – der anonyme ‚Kick‘
Laura Bullwein
Das Leben, die Welt, die Zukunft …
DVD rund um Themen der Adoleszenz
Elisabeth Jäcklein-Kreis
Familie, Freundschaft, Facettenglanz
Die Füchse von Andorra machen Mut
Swenja Wütscher
Olympiade der Kunst
55. Biennale in Venedig
Günther Anfang
publikationen
kurz notiert
Kolumne
Warum? Weil‘s geht.
Elisabeth Jäcklein-Kreis
Editorial Exzessive Mediennutzung
Roland Bader, Klaus Lutz
Machen Medien süchtig?
Perspektiven auf das Phänomen „Exzessive Mediennutzung im Jugendalter“
Rudolf Kammerl
minus mal minus ist plus
Mit Medien gegen exzessive Mediennutzung
Klaus Lutz
Pathologischer Medienkonsum im Kindes- und Jugendalter
Umgang mit gesellschaftlich relevanter Information
Maximilian Maywald, Sylvia Dettmering
Konfliktherd Computerspiele
Konflikte über Computerspielerziehung in Familien mit fünf- bis zwölfjährigen Kindern
Christa Gebel, Susanne Eggert
Exzessive Mediennutzung – vermehrt ein Thema in Beratungsstellen
Cordula Dernbach
spektrum
Wie Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom fernsehen
Nadja Zaynel
Abwägender Einsatz digitaler Schulbücher
Anika Bonitz, Melanie Bonitz
Das Augenzwinkern per Mausklick
Überlegungen zum Nutzen von Online-Dating-Plattformen
Eva Claudia Dechant
Leseclubs – mit Freu(n)den lesen
Wolf Borchers
[netbag] – Methodentasche zur Prävention von Online-Sucht
Gisela Schubert
medienreport
Gelee auf Erdnussflips
Eine unverbesserliche Popcorn-Invasion
Swenja Wütscher
Mobbing im Netz – der anonyme ‚Kick‘
Laura Bullwein
Das Leben, die Welt, die Zukunft …
DVD rund um Themen der Adoleszenz
Elisabeth Jäcklein-Kreis
Familie, Freundschaft, Facettenglanz
Die Füchse von Andorra machen Mut
Swenja Wütscher
Olympiade der Kunst
55. Biennale in Venedig
Günther Anfang
publikationen
kurz notiert
Kolumne
Warum? Weil‘s geht.
Elisabeth Jäcklein-Kreis