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„Gehört das dann der Welt oder YouTube?“

Junge Erwachsene und ihr Verständnis vom Urheberrecht im Web 2.0

München, 2014, 130 Seiten
ISBN 978-3-86736-232-0
14,80 EUR
inkl. gesetzl. MWSt - ggfs. zzgl. Porto und Versand
 

Produktbeschreibung

Im Web 2.0 werden Internetnutzer sowohl zu Konsumenten als auch zu Produzenten von urheberrechtlich relevanten Medien­inhalten. Das Online-Handeln dieser „Prosumer“ steht im Zentrum kontrovers geführter öffentlicher Debatten über das deutsche Urheberrecht: Während u. a. Rechtswissenschaftler eine Reformierung der Rechtsnormen zugunsten der Erstellung von „User Generated Content“ anstreben, fordern v. a. die Urheber und die Rechte verwertende Industrie den stärkeren Schutz des geistigen Eigentums und die Wahrung von Verwertungsrechten im Internet. Die Internetnutzer selbst wurden bislang aber kaum an den Debatten beteiligt, und die wissenschaftliche Forschung hat sich nur unzureichend mit ihnen befasst. In der vorliegenden Studie wird daher der Frage nachgegangen, welches Verständnis junge erwachsene Prosumer im Alter von 18 bis 26 Jahren vom Urheberrecht im Web 2.0 haben, was sie darüber wissen, welche persönlichen Erfahrungen sie damit gemacht haben, wie sie es bewerten und welche Beweggründe ihr urheberrechtsbezogenes Internethandeln hat.

Diese Studie – und damit auch dieses Buch – waren überfällig. Die Sichtweise und das Verständnis junger Menschen vom Urheberrecht und seinen Bestimmungen im Web 2.0 manifestieren sich bei dieser Zielgruppe aufgrund unterschiedlichster, wechselhaft bezogener Ursachen und Wirkungen; Rakebrand hat das umfassend erforschend beleuchtet, analysiert und entsprechend signifikant interpretiert. Junge Volljährige pauschal als Täter_innen von Urheberrechtsverletzungen zu stigmatisieren und ihnen ein intentionales „Unrechtsbewusstsein“ zu unterstellen, nur weil sie ((un-)bewusst) Urheberrechtsverletzungen beim urheberrechtsrelevanten und urheberrechtsbezogenen Medienhandeln in Web 2.0 begehen, greift in den bisher vorliegenden Studien ohne sich um die subjektive Sichtweise dieser Zielgruppe zu bemühen, deutlich zu kurz.
Rakebrands hervorragend recherchierte, theoretisch tief fundierte und methodisch komplex und signifikant verzahnt durchgeführte Studie enthält sowohl für die (medien-)pädagogische Praxis als auch für die (medien-)pädagogische Lehre und Forschung unverzichtbare und fundamentale Erkenntnisse und gehört deshalb in jede entsprechende Fachbibliothek. Und für das Verständnis des subjektiven Medienhandelns von jungen Menschen im Web 2.0 bezogen auf die Moralentwicklung, Identitätsbildungsprozesse und medienbezogene Ansätze (hier: Mediensozialisation, Medienaneignung, Medienkompetenz) – auch außerhalb der hier urheberrechtsbezogenen Thematik – gehört dieses Buch als „Grundlagenwerk“ in jede schulische und außerschulische (medien-) pädagogische Ausbildung von Multiplikator_innen.

Dipl.-Soz. Päd. Richard Janz, Fachhochschule Düsseldorf, socialnet.de
 

Inhaltsverzeichnis

1 Hintergrund der Studie und Struktur der Publikation


2 Erkenntnisinteresse


3 Untersuchungsgegenstand

3.1 Urheberrecht
3.1.1 Zum Wandel des Urheberrechts
3.1.2 Urheber und Werk3
3.1.3 Urheberrecht in Bezug auf User Generated Content
3.1.3.1 Betroffene Urheber- und Leistungsschutzrechte
3.1.3.2 Urheberrechtsrelevante Vorgänge
3.1.3.2 Schrankenregelungen

3.2 Debatten um Urheberrecht und urheberrechtliche Bestimmungen
3.2.1 Gesetzgebung und Rechtsprechung
3.2.2 Wissenschaftlicher Diskurs
3.2.3 Journalistische Medienberichterstattung
3.2.4 Prosumer in den Netzöffentlichkeiten
3.2.5 Werkschaffende und Rechte verwertende Industrie

3.3 Forschungsstand
3.3.1 Analyse aus den Rechtswissenschaften
3.3.2 Empirische Studien
3.3.3 Metaanalyse aus den Wirtschaftswissenschaften

4 Theoretische Ansätze, Begriffe und Prämissen

4.1 Moral(-entwicklung) und Normen

4.2 ‚Junge Erwachsene‘ und Identitätsbildungsprozesse

4.3 ‚Medienbezogene‘ Ansätze
4.3.1 Mediensozialisation
4.3.2 Medienaneignung
4.3.3 Medienkompetenz

4.4 Sinn verstehen und bewahren als Prämissen subjektorientierter Forschung


5 Untersuchungsdesign

5.1 Setzungen für die Untersuchungsgruppe

5.2 Rekrutierung

5.3 Übersicht der Materialien zur Erhebung und Auswertung


6 Erhebungsmethoden und -verfahren

6.1 Design und Prämissen der Erhebung

6.2 Fragebogen für Rekrutierung und Kontextinformationen

6.3 Gruppendiskussionen

6.4 Fokussierte leitfadengestützte Interviews



7 Aufbereitung, Analyse- und Interpretationsverfahren


8 Ergebnisdarstellung

8.1 Beschreibungen der Gruppen und Einzelfälle

8.2 Zum Verständnis vom Urheberrecht: Beantwortung der Forschungsfragen


9 Reflexion und Ausblick


Literatur