fraMediale

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digitale Medien in Bildungseinrichtungen [Band 4]

Schriftenreihe fraMediale
München 2015, 240 Seiten
ISBN 978-3-86736-169-9
16,80 EUR
inkl. gesetzl. MWSt - ggfs. zzgl. Porto und Versand
 

Produktbeschreibung

Der Untertitel der fraMediale-Reihe digitale Medien in Bildungseinrichtungen wurde vor über sechs Jahren geprägt. Seinerzeit diente die Qualifizierung von Medien als „digital“ der begrifflichen Differenzierung im wachsenden „Mediendschungel“ und ersetzte die etablierte, jedoch zunehmend anachronistische Bezeichnung moderner Technik als „neue Medien“. Inwiefern kennzeichnet Digitalität jedoch aktuelle Medientechnik? Aus heutiger Sicht kennzeichnen nicht mehr ausschließlich Prozesse digitaler Signalverarbeitung moderne Technik; vielmehr wird Digitalität zur Chiffre für konvergierende und hochadaptive Medien, ihre Individualisierungsfähigkeit und ihr Kontextualisierungspotential. Ein solches Verständnis betont die Performanz digitaler Medien und beschreibt die mit ihnen verbundenen neuen Gestaltungsperspektiven. In Verbindung mit dem herkömmlich unscharfen Medienbegriff erzeugt dieses Verständnis von Digitalität aber eine Problemlage: Die Verknüpfung zweier in zahlreichen disziplinären Kontexten und der Alltagskommunikation sehr unterschiedlich genutzter Begriffe eröffnet ein diffuses Bedeutungsfeld, in dem sich mannigfaltige Bedeutungskonstellationen, die den Potenz- mit dem Vermittlungsgedanken verbinden, konstruieren lassen. In der Medienpädagogik und der medialen Praxis in Schule und Hochschule hat dies nicht allein Kommunikationsprobleme zur Folge, sondern wirkt sich auf das Medienverständnis selbst aus: Überhöhte Erwartungen hinsichtlich der Wirkweise der Medien und ihrer Leistungsfähigkeit in Lehr- und Lehrkontexten sind hierfür Symptome. Außer Acht gelassen werden hingegen die Kontexte des Technikeinsatzes und die Nutzerinnen und Nutzer der Technik. Um die Qualität von Digitalität und ihre Relevanz in Bildungskontexten begrifflich zu fokussieren, erscheint es angeraten, den Medienbegriff im Hinblick auf den Lehr- und Lernwerkzeugcharakter der digitalen Medien hin zu profilieren. Diese Differenzierung trägt dazu bei, die mit der Bildungstechnik verbundenen Erwartungen kritisch zu reflektieren, technisch-konzeptionelle Verbesserungen und Entwicklungen zu ventilieren und den Medieneinsatz in Schule und Hochschule theoriegestützt zu fördern.

Der vorliegende Band greift aktuelle Forschungsbeiträge und Konzepte um den Einsatz digitaler Lehr- und Lernwerkzeuge in Schule und Hochschule auf. Deutlich wird: Nicht das Medium selbst, sondern das Engagement und die reflektierte Handhabung durch die Lehrenden und Lernenden bestimmen dessen lehrunterstützende Wirkung und Lernförderlichkeit.

Der Band basiert auf Beiträgen zur Frankfurter Fachtagung und Medienmesse fraMediale vom 12. März 2014, einer überregionalen Plattform für den interdisziplinären Austausch über den lehrunterstützenden und lernförderlichen Einsatz digitaler Medien in Bildungseinrichtungen. Veranstaltet wird sie vom Team des Frankfurter Technologiezentrums [:Medien] – FTzM der Frankfurt University of Applied Sciences.
 

Inhaltsverzeichnis

THOMAS KNAUS, OLGA ENGEL
Vorwort


Medienpädagogik und Bildungsinformatik

THOMAS KNAUS, OLGA ENGEL
„… auch auf das Werkzeug kommt es an“
Eine technikhistorische und techniktheoretische Annäherung an den Werkzeugbegriff in der Medienpädagogik

HOLGER HORZ, SABINE FABRIZ
Digitale Medien sind für jede/n da – Wie alle Lehrkräfte digitale Medien sinnvoll in der Lehre nutzen können


Hochschulkontexte

JASMIN BASTIAN
„An die Uni gehe ich, aber im Internet lebe ich.“
Media Literacy Lab – Open Learning in der Medienpädagogik

NATALIE KIESLER, TINE NOWAK, INES KADLER-NEUHAUSEN
Umsetzung von Blended Learning in der wissenschaftlichen Weiterbildung – Erfahrungen aus dem berufsbegleitenden Zertifikat „Soziale Medienbildung“ der Hochschule Fulda


Übergänge

CHRISTOF SCHREIBER, REBECCA KLOSE
Mathematische Audio-Podcasts für Lehrerbildung und Schule

SARAH KRISTINA STREHLOW, MATTHIAS RATH
„Das war mal was Neues“
Kreativer Einsatz von Tablets in der Sekundarstufe 1


Schulkontexte

STEFAN WELLING
Tablets in der Schule und wie sie die Kommunikation im Rahmen von Lern- und Lehrprozessen verändern

DIRK WEIDMANN
LdL-basierter Sprachkompetenzaufbau in der ersten Phase des Inverted Classroom Mastery Model

CORINNA WEIß, SEBASTIAN WICK, THOMAS KNAUS
Digitale Tafeln im Unterricht
Fragen an Schülerinnen und Schüler

NICOLE GROẞBERGER, MADLEN GROẞ, THOMAS KNAUS
Medienerzieherische Grundbildung in der Vorschule – eine explorative Studie

ANGELIKA BERANEK, SIMON ZWICK
Actionbound im Unterricht

KATHARINA THÜLEN, MICHAEL HERBIG
„Mobile Hausaufgaben mache ich auch nicht lieber“ –
Eine Untersuchung zum praktischen Einsatz mobiler Apps in der Schule am Beispiel von Actionbound im Mathematikunterricht

KERSTIN MAYERHOFER
Praxisbericht: Scary Movie an der Weißfrauenschule –
Ein inklusives Filmprojekt an einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprachheilförderung


Autorinnen- und Autorenverzeichnis