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Aisthesis

Zur Bedeutung von Körper-Resonanzen für die ästhetische Bildung

Schriftenreihe KREAplus
Band 3, München 2014, 238 Seiten
ISBN 978-3-86736-433-1
18,80 EUR
inkl. gesetzl. MWSt - ggfs. zzgl. Porto und Versand
 

Produktbeschreibung

Das altgriechische Wort aisthésis ist für die kunstpädagogische Diskussion zunehmend wichtig geworden. Mit ihm verbindet sich die Frage, welchen Stellenwert sinnliche Wahrnehmungen für ästhetische Erfahrungen haben. Wie kann man jedoch nach einer Antwort suchen, ohne die sinnesphysiologischen Forschungen mit ihren Einblicken in zahlreiche „Körpersinne“ wie Spannungs-, Temperatur- oder Eigenbewegungs-Empfindungen systematisch zu berücksichtigen? Seit einigen Jahren entsteht indessen ein Forschungsbereich, der für empirisch gehaltvollere Erörterungen der Aisthesis grundlegend werden dürfte: Es ist die sogenannte Embodied-Cognition-Forschung. Sie zeigt, dass unsere sämtlichen Erkenntnisprozesse ihre Wurzeln in elementaren körperlich-sinnlichen Resonanzprozessen auch außerhalb des Gehirns haben. Die Kapitel dieses Buchs sind Ausflüge in verschiedene Lebensbereiche, in denen Körperresonanzen und ihre konstitutive Rolle für das ästhetische Wahrnehmungsvermögen identifizierbar sind: Freie Kinderspiele, die Sinnesschulung im Unterricht, Landschaftsbetrachtungen, die historische Ikonographie, empathische Fähigkeiten oder die Lektüre belletristischer Literatur.
 

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1 Der menschliche Körper als Resonanzorgan

2 Blick des Wissenschaftlers in eine künstlerisch orientierte „Retroschule“ im Silicon Valley

3 Aisthesis, Ästhetik, kulturelle Bildung – an einem literarischen Beispiel

4 Bildungslandschaften. Über das Naturschöne.
Eine romantische Epistemologie

5 Empathische Resonanzen

6 Antike Lernlandschaften. Ein historisches Lehrstück über die bildende Wirkung des gegenständlichen Milieus

7 Schulbauten als semiotische Szenerien.
Eine methodologische Skizze

8 „Bildungsstandards“ im Bereich der Künste?

9 Köperresonanzen im Kontext: Die Erforschung der außerfachlichen
Wirkungen künstlerischer Tätigkeiten

10 Neuroästhetik? Über Einsichten und Blickverengungen der sogenannten Hirnforschung

11 Der Sinnlichkeit die größtmögliche Extensität, dem Denken die
größtmögliche Intensität, dem freien Kinderspiel Spielräume ermöglichen. Zur Aktualität der Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen Friedrich Schillers

12 Freie Kinderspiele als aisthetische Elementarübungen.
Vier phänomenologische Studien und ein gesellschaftspolitischer
Ausblick