Kulturelle Bildung
HALTUNG(en)
Perspektiven auf die Selbst-Positionierung der Theatervermittlung
München 2021, 240 Seiten
ISBN 978-3-96848-027-5
Im Verlagsprogramm unter
Produktbeschreibung
Haltung zeigen, suchen, reflektieren: In Zeiten rasanter globaler Veränderungen, gesellschaftlicher Spaltungen und der Erosion geteilt geglaubter politischer Überzeugungen verstärkt sich das Bedürfnis nach klaren Positionierungen. So verwundert die Konjunktur des Begriffes „Haltung“ nicht – zudem ist dieser für Theaterschaffende eine fast schon selbstverständliche Arbeitskategorie: Es braucht eine (äußere) Körperhaltung auf der Bühne und eine (innere) Haltung zum gesprochenen Text. Aber Haltung verweist eben auch auf eine Dimension außerhalb der (Probe)Bühnen: Denn die Art und Weise, wie und mit wem Theater(-Bildung) stattfindet, kann in den (kritischen) Blick genommen werden. So ergeben sich für den vorliegenden Tagungsband folgende Fragedimensionen an den Begriff: Haltung als Handwerk, als (Selbst)-Positionierung und als Rahmung. Zentral erscheint dabei in allen Beiträgen trotz unterschiedlicher Perspektiven, dass es nicht um das Einnehmen und Bewahren einer Haltung gehen kann.
Der Begriff „Haltung“ macht aktuell vor keinem geisteswissenschaftlichen Forschungsgebiet mehr Halt. Insbesondere die Bildungswissenschaft hat die Relevanz einer intensiveren, tiefergehenden Beschäftigung mit „Haltungsfragen“ erkannt, Diskurse um das pädagogische Ethos sind mehr als nur en vogue. Die Neuerscheinung „Haltung(en). Perspektiven auf die Selbst-Positionierung der Theatervermittlung“, herausgegeben von Matthias Spaniel und Dorothee Wieser, trifft daher den Puls der Zeit und erweitert zugleich den Blick auf dieses spannende Themenfeld mit ihrer spezifischen Perspektive. Dabei zeigt sich der Winkel dieses theaterpädagogischen Objektivs mit einer erstaunlich-erfreulichen Brennweite: Nach einer anfänglichen Auslotung und Ausdifferenzierung des Begriffes im Kontext theaterpädagogischer Überlegungen wird Haltung als Mittel zur (Selbst-)Positionierung der Theatervermittlung im Spannungsfeld zwischen kultureller, gesellschaftlicher und ästhetischer Verantwortung in den Blick genommen, um abschließend auf die nicht unpolitische Frage nach dem Einflussvermögen institutioneller Rahmungen in der Theatervermittlung auf all ihre Akteur*innen einzugehen. [...] Dass im Rahmen dieser Rezension speziell auf die Relevanz des Sammelbandes für allgemein- und schulpädagogische Belange hingewiesen wird, mag nicht heißen, dass die besprochene Publikation ihre eigentliche Intention verfehlt hat, im Gegenteil: Es soll aufgezeigt werden, dass die Autor*innen es geschafft haben, mit ihren ursprünglich theaterpädagogischen Diskursen Interessent*innen auch außerhalb ihres Kernklientels anzusprechen, und sich ihre Ansätze auf mehr als nur ihr eigenes Tätigkeitsfeld der Theatervermittlung projizieren lassen.
Vincent Schatz (Wien) in: Erziehungswissenschaftliche Revue – EWR / EWR 20 Nr. 3
Der Begriff „Haltung“ macht aktuell vor keinem geisteswissenschaftlichen Forschungsgebiet mehr Halt. Insbesondere die Bildungswissenschaft hat die Relevanz einer intensiveren, tiefergehenden Beschäftigung mit „Haltungsfragen“ erkannt, Diskurse um das pädagogische Ethos sind mehr als nur en vogue. Die Neuerscheinung „Haltung(en). Perspektiven auf die Selbst-Positionierung der Theatervermittlung“, herausgegeben von Matthias Spaniel und Dorothee Wieser, trifft daher den Puls der Zeit und erweitert zugleich den Blick auf dieses spannende Themenfeld mit ihrer spezifischen Perspektive. Dabei zeigt sich der Winkel dieses theaterpädagogischen Objektivs mit einer erstaunlich-erfreulichen Brennweite: Nach einer anfänglichen Auslotung und Ausdifferenzierung des Begriffes im Kontext theaterpädagogischer Überlegungen wird Haltung als Mittel zur (Selbst-)Positionierung der Theatervermittlung im Spannungsfeld zwischen kultureller, gesellschaftlicher und ästhetischer Verantwortung in den Blick genommen, um abschließend auf die nicht unpolitische Frage nach dem Einflussvermögen institutioneller Rahmungen in der Theatervermittlung auf all ihre Akteur*innen einzugehen. [...] Dass im Rahmen dieser Rezension speziell auf die Relevanz des Sammelbandes für allgemein- und schulpädagogische Belange hingewiesen wird, mag nicht heißen, dass die besprochene Publikation ihre eigentliche Intention verfehlt hat, im Gegenteil: Es soll aufgezeigt werden, dass die Autor*innen es geschafft haben, mit ihren ursprünglich theaterpädagogischen Diskursen Interessent*innen auch außerhalb ihres Kernklientels anzusprechen, und sich ihre Ansätze auf mehr als nur ihr eigenes Tätigkeitsfeld der Theatervermittlung projizieren lassen.
Vincent Schatz (Wien) in: Erziehungswissenschaftliche Revue – EWR / EWR 20 Nr. 3
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Matthias Spaniel und Dorothee Wieser
Habitus, Gestus, Haltung. Kommentar und Ergänzungen zur Tagung in Lingen 2010
Ingo Scheller
Auslotungen des Haltungsbegriffs
An Haltungen arbeiten. Theaterpädagogische Perspektiven auf den Haltungsbegriff
Ute Pinkert
Kleine Ordnung der Haltungen. Haltung als Voraussetzung, Produkt oder Produzent theaterpädagogischer Praxis?
Ulrike Hentschel
Eine Haltung einnehmen – wie geht das? Persönlichkeitspsychologische und motivationale Aspekte zu einem dynamischen Haltungsbegriff
Christina Schwer
Haltung als (Selbst)Positionierung in künstlerischen Prozessen
Der Pförtner – ein Werkstattbericht
Tobias Rausch
Nur „Neues aus Belibien“!? – Improvisationen und ihre Haltungen zur Welt
Denise Temme, Tessa Temme
Un | art | ich. Eine Frage der Haltung: theatrale und performative Praktiken zwischen kritischem und zugewandtem Blick
Tom Klimant
Dissonante Haltungen als künstlerisch-bewegtes Moment
Alina Gregor
Haltung zeigen? Theater im Kontext der Sozialen Arbeit.
Christoph Lutz-Scheurle
(An-)HALT(ung[en]) für wen? Architektur-Attitüden per materiellem Wahnsinn ohne Generalprobe, dafür mit Fallnetz: Hinterher (gebaut) sehen wir es (besser).
Nils-Christian Fritsche
Haltung(en) in der Kulturvermittlung
(Selbst-)Positionierungen – Subjektivierung als Kritik in der Theaterpädagogik
Johannes Kup
Theater in der Schule – die Haltung der Lehrperson. Bedeutungen, Logiken, Perspektiven
Miriam Baghai-Thordsen
Haltung(en) in der theaterpädagogischen Ausbildung – Auszüge aus Gesprächen zusammengestellt von Matthias Spaniel
Melanie Hinz, Marie-Luise Lange und Mira Sack
Matthias Spaniel und Dorothee Wieser
Habitus, Gestus, Haltung. Kommentar und Ergänzungen zur Tagung in Lingen 2010
Ingo Scheller
Auslotungen des Haltungsbegriffs
An Haltungen arbeiten. Theaterpädagogische Perspektiven auf den Haltungsbegriff
Ute Pinkert
Kleine Ordnung der Haltungen. Haltung als Voraussetzung, Produkt oder Produzent theaterpädagogischer Praxis?
Ulrike Hentschel
Eine Haltung einnehmen – wie geht das? Persönlichkeitspsychologische und motivationale Aspekte zu einem dynamischen Haltungsbegriff
Christina Schwer
Haltung als (Selbst)Positionierung in künstlerischen Prozessen
Der Pförtner – ein Werkstattbericht
Tobias Rausch
Nur „Neues aus Belibien“!? – Improvisationen und ihre Haltungen zur Welt
Denise Temme, Tessa Temme
Un | art | ich. Eine Frage der Haltung: theatrale und performative Praktiken zwischen kritischem und zugewandtem Blick
Tom Klimant
Dissonante Haltungen als künstlerisch-bewegtes Moment
Alina Gregor
Haltung zeigen? Theater im Kontext der Sozialen Arbeit.
Christoph Lutz-Scheurle
(An-)HALT(ung[en]) für wen? Architektur-Attitüden per materiellem Wahnsinn ohne Generalprobe, dafür mit Fallnetz: Hinterher (gebaut) sehen wir es (besser).
Nils-Christian Fritsche
Haltung(en) in der Kulturvermittlung
(Selbst-)Positionierungen – Subjektivierung als Kritik in der Theaterpädagogik
Johannes Kup
Theater in der Schule – die Haltung der Lehrperson. Bedeutungen, Logiken, Perspektiven
Miriam Baghai-Thordsen
Haltung(en) in der theaterpädagogischen Ausbildung – Auszüge aus Gesprächen zusammengestellt von Matthias Spaniel
Melanie Hinz, Marie-Luise Lange und Mira Sack