Medienwissenschaft in Theorie und Praxis
Philosophie des Gnomon
Anaximanders Medientheorie
Schriftenreihe Medienwissenschaft in Theorie und Praxis
Band 4, München 2008, 113 Seiten
ISBN 978-3-86736-055-5
Im Verlagsprogramm unter
Produktbeschreibung
Im Anfang abendländisch-philosophischen Denkens steht Anaximander aus Milet, der nach Apollodor um 610 – 546 v. Chr. in Milet lebte. Seine Leistungen als Geometer und Astronom sind Legende, weil er das Messinstrument Gnomon erstmals neu interpretierte, was weitreichende Folgen hatte. Nach Aussagen der Doxographen war es Anaximander, der als Erster eine Weltkarte zeichnete, die Größe der Erde bestimmte und zudem die Abstände zwischen Erde, Sonne, Mond und Sterne in Verhältnisgrößen anzugeben wusste. Als Philosoph formulierte der Milesier zudem die erste Theorie über den Ursprung allen Seins.
Anaximanders Philosophieren gründet im Medium Gnomon. Dieses erst erlaubt es ihm, eine neue Realität erkennen und ausdrücken zu können. Anaximanders Philosophie ist Medientheorie. Das Medium Gnomon ist Paradigma, aus welchem er die Ordnung des Kosmos ableitet und an welchem die Grundprinzipien abgelesen werden können, wonach Werden und Vergehen der seienden Dinge erfolgt.
In diesem Sinne ist der „Spruch des Anaximander“ tatsächlich der erste Versuch metaphysischen Denkens, die aus der Gnomonik ableitbaren Grundverhältnisse in ihrer philosophischen Bedeutung für Ursprung, Werden und Vergehen sprachlich zu formulieren. Ein solches Verständnis des Milesiers aber macht deutlich, dass die bislang bestehende Übersetzungstradition seines Spruchs das eigentliche Denken Anaximanders verkannt hat.
Frank Haase ist Privatdozent für Mediengeschichte und Mediensemiotik am Institut für Medienwissenschaften der Universität Basel.
Anaximanders Philosophieren gründet im Medium Gnomon. Dieses erst erlaubt es ihm, eine neue Realität erkennen und ausdrücken zu können. Anaximanders Philosophie ist Medientheorie. Das Medium Gnomon ist Paradigma, aus welchem er die Ordnung des Kosmos ableitet und an welchem die Grundprinzipien abgelesen werden können, wonach Werden und Vergehen der seienden Dinge erfolgt.
In diesem Sinne ist der „Spruch des Anaximander“ tatsächlich der erste Versuch metaphysischen Denkens, die aus der Gnomonik ableitbaren Grundverhältnisse in ihrer philosophischen Bedeutung für Ursprung, Werden und Vergehen sprachlich zu formulieren. Ein solches Verständnis des Milesiers aber macht deutlich, dass die bislang bestehende Übersetzungstradition seines Spruchs das eigentliche Denken Anaximanders verkannt hat.
Frank Haase ist Privatdozent für Mediengeschichte und Mediensemiotik am Institut für Medienwissenschaften der Universität Basel.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Anaximanders Medium – der Gnomon
Anaximander, der Sohn des Praxiades
Das Medium Gnomon
Über Größen und Abstände der himmlischen Körper
Der Spruch des Anaximander
„ἀρχή τῶν ὄντων τὸ ἄπειρον“ – oder: Die Frage nach dem Ursprung
Seins- und Rechtsordnung?
Homer: Der Schild des Achill aus der Ilias
Hesiods Richtersänger aus Theogonie und Werke und Tag
Herodot: Neues aus Medien
Was heißen diké, adikia, tisis? – Die mediale Ordnung des Seins
Anaximander und der Anfang der Philosophie
Literaturverzeichnis
Anaximanders Medium – der Gnomon
Anaximander, der Sohn des Praxiades
Das Medium Gnomon
Über Größen und Abstände der himmlischen Körper
Der Spruch des Anaximander
„ἀρχή τῶν ὄντων τὸ ἄπειρον“ – oder: Die Frage nach dem Ursprung
Seins- und Rechtsordnung?
Homer: Der Schild des Achill aus der Ilias
Hesiods Richtersänger aus Theogonie und Werke und Tag
Herodot: Neues aus Medien
Was heißen diké, adikia, tisis? – Die mediale Ordnung des Seins
Anaximander und der Anfang der Philosophie
Literaturverzeichnis