Zeitschrift merz | Einzelhefte

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Medien und Gesundheitsförderung

merzWissenschaft 2011

München 2011. 128 Seiten + merz-Jahresregister 2011
ISBN 978-3-86736-270-2
10,00 EUR
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Produktbeschreibung

Die Bedeutung der Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen steht im Zentrum des 13. Kinder- und Jugendberichts der Bundesregierung. Dabei geht es darum, die Ressourcen und Fähigkeiten zu verbessern, die die Voraussetzung für eine souveräne Lebensführung von Kindern und Jugendlichen sind und ihr soziales, psychisches und physisches Wohlbefinden fördern. Sie bilden damit auch eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn. Gesundheitsförderung wird hier als gesamtgesellschaftliche Aufgabe formuliert. Die Frage, ob Medien in diesem Kontext eine Bedeutung haben, wird immer wieder kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite stehen diejenigen, die der Meinung sind, dass Medien die Gesundheitsförderung positiv unterstützen können. Auf der anderen Seite wird die Ansicht vertreten, dass bestimmte Medieninhalte oder die Mediennutzung selbst dem körperlichen und seelischen Wohl von Kindern und Jugendlichen abträglich seien. Den Medien wird ein hoher Einfluss zugeschrieben, der jedoch so vielschichtig ist, wie die unterschiedlichen Medienangebote selbst und ihr Stellenwert in der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen. Vielschichtig ist aber auch der in diesem Zusammenhang bemühte Gesundheitsbegriff, der sich auf das – nicht nur kurzfristige – körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden bezieht. Entsprechend breit gefächert ist die Diskussion zum Themenkomplex Medien und Gesundheit. Hier reichen die Themen auf der Negativseite von der Werbung für gesundheitsbelastende Produkte (Genuss- und Suchtmittel) oder der Glorifizierung gesundheitsgefährdender Einstellungen und Verhaltensweisen in Internetforen (Anorexie-, Suizidseiten etc.) über Bewegungsmangel und soziale Deprivation durch übermäßige Mediennutzung bis hin zu exzessiven, suchtähnlichen Formen der Mediennutzung. Auf der Positivseite, die in der Öffentlichkeit weniger wahrgenommen wird, reicht das Spektrum von groß angelegten Gesundheitskampagnen, der Thematisierung von Gesundheit und Krankheit in Spielfilmen oder Fernsehserien über Online-Beratungsangebote bis hin zu Computer- und Videospielen, die zum Beispiel die Krankheitsbewältigung oder den Therapieprozess kranker Kinder unterstützen sollen.

Dieses Heft bietet eine Vielzahl von Ideen für die eigene Auseinandersetzung mit der Mediennutzung – als User, als Elternteil, als Praktiker, als Wissenschaftler. Die hervorragende Lesbarkeit der Artikel lässt die Medienprofis im positiven Sinne vermuten. Deshalb können selbst die beiden englischsprachigen Beiträge leicht erschlossen werden. Und weil diese Artikel alle ansprechen, Heranwachsende, Eltern. Professionelle und Wissenschaftler kann dieses Themenheft von einem breiten Leserkreis rezipiert werden. Mich als Rezensentin haben die Artikel angeregt zum Nachdenken, überdenken und Entwickeln neuer Ideen. Fazit: ein wirklich anregendes und empfehlenswertes Themenheft – ohne Einschränkungen der Zielgruppe.

Barbara Wedler, socialnet.de