Gesellschaft - Altern - Medien

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ISBN 978-3-86736-498-0
22,80 EUR
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Produktbeschreibung

Im beruflichen Kontext soll Weiterbildung garantieren, mit Blick auf technische und organisatorische Entwicklungen anschlussfähig zu bleiben. Mit dem Ruhestand sollte sich der Druck zwar reduzieren, doch auch Seniorinnen und Senioren werden zahlreiche Möglichkeiten offeriert, sich frisches Wissen und Können anzueignen. Dabei werden Themen bedient, für die man nach dem Austritt aus dem Berufsleben und vor dem Hintergrund sich verändernder familiärer Strukturen mehr Zeit und Muße findet. Interessen und Neigungen treten in den Vordergrund.

Medien spielen bei all dem nicht erst seit heute eine zentrale unterstützende wie impulsgebende Rolle. Dies scheint sich mit Blick auf Entwicklungen im Bereich der digitalen Medien zu potenzieren: So sind nicht nur Weiterbildungsmaßnahmen prominent, die im Sinne einer expliziten Förderung von Medienkompetenz auf eine aktive Teilhabe an einer Gesellschaft abzielen, sondern darüber hinaus Angebote, die das Potential digitaler Medien für das Anregen und Unterstützen von Lern- und Bildungsprozessen Älterer zu nutzen wissen – oder zumindest glauben, dies zu tun.

Für den ‚Gesellschaft – Altern – Medien‘ (GAM) e.V. sind mediale Lehr- und Lernkulturen mit Blick auf formelle wie informelle Bildungsprozesse Erwachsener höheren Alters von zentralem Interesse. Kennzeichnend ist für den Zugang, dass diese bewusst im Plural formuliert sind und damit auf Vielfalt und Gleichzeitigkeit verweisen. Entsprechend wird auch mit den Beiträgen des Sammelbandes das Ziel verfolgt, unterschiedlichen Kontexten und Sichtweisen auf ein gemeinsames Thema Raum zu geben und damit Erkenntnisse jenseits der Disziplingrenzen zu erlauben.

Die fächerbezogenen und -übergreifenden Beiträge der Referentinnen und Referenten zur Nutzung von digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien durch ältere Menschen machen deutlich: Ein kompetenter, kritischer Zugang zu neuen Medien ist lernbar, in jeder Lebenssituation und -stufe. [...]
Die Plädoyers und Forschungsnachweise zur Wahrnehmung und Nutzung von Neuen Technologien und Medien durch ältere Menschen zeigen auf, dass es eines individuellen und kollektiven, gesellschaftlichen Perspektivenwechsels bedarf: Ältere sind weder Vor- noch Nachreiter bei den technologischen Entwicklungen; sie sind Lerner, die sowohl Förderung und Unterstützung bedürfen; sie sind auch als gleichberechtigte Partner zu verstehen. Um ein intergenerationales Bewusstsein in der Gesellschaft zu entwickeln, können digitale Medien Richtungsweiser und Brücken sein.

Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer, socialnet.de
 

Inhaltsverzeichnis

Einführung und Perspektiven
Claudia Kuttner & Clemens Schwender

Alter, Zeit und Bildung. Zur Bedeutung von Weiterbildung im Übergang zur Nacherwerbsphase aus temporaltheoretischer Perspektive
Jörg Schwarz

Digitale Bildung und Lebenskunst. Begriffliche Annäherungen und theoretische Paradoxien
Sebastian Lerch

Digital Literacy im Alter –Bildung im Alter und neue Technologien
Vera Gallistl, Viktoria Parisot, Susanne Dobner, Thomas Mayer & Franz Kolland

Den Alltag bestehen – die Medien dafür nutzen. Informelle Lernanlässe und -formen älterer Nutzer*innen vor allem zum Umgang mit Smartphones
Hans-Dieter Kübler

Die digitale Omi – Nachhut oder Avantgarde gris in einer digitalisierten Welt?
Helga Pelizäus-Hoffmeister

Betriebliche Weiterbildung zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit der älteren Generation – Empfehlungen für die Praxis
Christina Stecker & Linda Müller

Medienbezogene Unterstützung in familialen Kontexten: Eine Typologie
Thalhammer Veronika

Nonformales Lernen in intergenerationellen Gruppen
Caroline Baetge

„Die Entwicklung des kooperativen, des informellen wie des offenen Lernens ist unser Ziel, das durch die digitalen Medien unterstützt werden muss.“
Clemens Schwender im Gespräch mit Bernd Müller

Formale Lernsettings zur Stärkung der digitalen Medienkompetenz bei Älteren – Impulse für eine zielgruppengerechte Bildungsarbeit im ländlichen Raum
Kristina Maria Barczik

Technikbotschafter*in für Ältere werden – Lernformate im freiwilligen Engagement ‚Technikbegleitung‘
Janina Stiel, Marc Brandt & Elisabeth Bubolz-Lutz

Förderliche und hinderliche Faktoren im Umgang mit neuen Informations- und Kommunikations-Technologien im Alter – Befunde aus der Initiative der ‚Senioren-Technik-Botschafter‘
Michael Doh, Mario R. Jokisch, Fiona S. Rupprecht, Laura I. Schmidt & Hans-Werner Wahl

„Zentral bleibt die Empathie des Dozenten, sein Gefühl dafür, wie er mit Menschen kommuniziert.“
Clemens Schwender im Gespräch mit Dr. Margret Tietje


„Nicht jeder Dozent ist technikaffin.“
Clemens Schwender im Gespräch mit Monika Szklarek-Wünsch und Petra Denkert

Close the gap!? Mediale Lernkulturen in der Weiterbildungspraxis Älterer mit Behinderung
Silke Schreiber-Barsch, Jana Wienberg, Wiebke Curdt

Digitale Lernumgebungen und die Alphabetisierung Erwachsener
Claudia Kuttner im Gespräch mit Jan-Peter Kalisch

Alltagsnahe Erfassung von ICT-Nutzung im Alter. Ein erziehungswissenschaftlicher und ökogerontologischer Ansatz.
Friedrich Wolf