Kindheit, Jugend und Medien

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mobil – aktiv – entrückt?

Schüler erforschen Nutzungsmuster sozialer Medien im Schulalltag

München 2015, 137 Seiten
ISBN 978-3-86736-299-3
12,00 EUR
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Produktbeschreibung

Jugendliche und ihre Medienvorlieben sind beliebte „Objekte“ der empirischen Medienwirkungsforschung. Die allenthalben als „digital natives“ bezeichneten Probanden werden in diesem Zusammenhang häufig genug interviewt und beobachtet, aktiv in die Forschungs- und Auswertungsprozesse eingebunden werden sie jedoch gewöhnlich nicht.

Die Beiträge der vorliegenden Publikation vollziehen in dieser Hinsicht einen Perspektivwechsel, zeigen sie doch eine forschende Auseinandersetzung von Schülern mit dem Feld der sozialen Medien auf. In quantitativen und qualitativen Studien, die im Rahmen eines Projektkurses in der gymnasialen Oberstufe eigenständig konzipiert, durchgeführt und analysiert wurden, widmen sich die jungen Forscher vor allem der Bedeutung von Facebook oder Whats App in der Wahrnehmung ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler. Dabei werden sowohl der Einfluss mobiler Smartphones auf das Nutzungsverhalten, die Aktivitätsgrade im Umgang mit sozialen Medien, als auch das Wirklichkeitsverständnis der jugendlichen Nutzer in den Blick genommen.

Der Band richtet sich an Medienpädagoginnen und Medienpädagogen sowie Lehrerinnen und Lehrer, die sich sowohl für die spezifischen Forschungsdesigns und Ergebnisse der Schülerstudien interessieren, als auch für die grundlegende didaktisch-methodische Konzeption von „Enrichment“-Projekten zur Medienforschung im Kontext von Unterrricht.

Methoden- und inhaltskritisch werden ... zentrale erkenntnisse zum Kommunikationsverhalten mittels sozialer Medien durch Jugendliche komprimiert reflektiert. Dieses mit hoher Transparenz vorgestellte Projekt und dessen Publikation enthalten in medien- und kunstpädagogischer Hinsicht wertvolle inhaltliche, didaktische und forschungsmethodische Anregungen.
Georg Peez in BDK-Mitteilungen 3(2015)
 

Inhaltsverzeichnis

1. Schulbezogene Medienforschung – Eine Einleitung
Lars Zumbansen

1.1 Das Schulische Enrichment Modell

1.2 „Medienforschung“ als authentisches Enrichtmentprojekt

1.3 Institutionelle Rahmenbedingungen

1.4 Projektablauf

1.5 Aufbau des Bandes


2. Quantitative Studie zum Mediennutzungsverhalten am Gymnasium Harsewinkel als Basis individueller Anschlussforschungen
Simon Malberg/ Simon Specht/ Matthias Eggersmann

2.1 Nutzung des Internets

2.2 Bedeutung Sozialer Netzwerke
2.2.1 Verbreitung
2.2.2 Nutzungsintensität
2.2.3 Anzahl der Freunde
2.2.4 Nutzungsarten
2.2.5 Postingverhalten
2.2.6 Kommunikationsformen
2.2.7 Endgeräte

2.3 Handys- und Smartphones
2.3.1 Begriffsdefinitionen
2.3.2 Gerätebesitz
2.3.3 Nutzungsintensität
2.3.4 Bedeutung von Internetflatrates

2.4 Resümee

2.5 Anhang: Fragebogen


3. Integration von Social Media in Smartphones
Simon Malberg

3.1 Einführung in die qualitative Forschung

3.2 Forschungsdesign

3.3. Forschungsergebnisse
3.3.1 Digitale Fragmentierung
3.3.2 Vom Browser zur App
3.3.3 Die Sozialisierung des Smartphones
3.3.4 Wahl der Kommunikationsform Instant Messenger als Alternative zu Social Networks

3.4 Resümee zur qualitativen Untersuchung


4. Web 2.0: Konsument, Prosument, Produzent? – Untersuchung des
Nutzerverhaltens im sozialen Netzwerk „Facebook“

Matthias Eggersmann

4.1 „Partizipation im Netz“ und „Web 2.0“: Begriffsdefinition und Nutzungstypologien

4.2 Die „Facebook“-Nutzung der EF und Q1 am Gymnasium Harsewinkel

4.3 Remodellierung von Nutzertypen aus der Quantitativen Studie
4.3.1 Kriterien der Einteilung
4.3.2 Analyse der Nutzergruppen

4.4. Zwischenfazit: Verteilung von Konsumenten, Prosumenten und Produzenten

4.5 Ziel der qualitativen Studie: Motive des Nutzungsverhaltens
4.5.1 Aufbau der Befragung: kartengestützte Selbsteinschätzung und Leitfadeninterview
4.5.2 Aussagen der Probanden: Darstellung und Auswertung

4.6 Reflexion des entwickelten Nutzungsmodells und Problematisierung des Terminus „passive Nutzung“

4.7 Synthese der quantitativen und qualitativen Analyseergebnisse


5. Facebook vs. Real Life? – Wirklichkeitswahrnehmung
Jugendlicher und der Realitätsbezug ihrer Kommunikation

Simon Specht

5.1 Sachanalyse: Wie definiert man Realität?
5.1.1 Die Modustheorie von Sottong/Müller
5.1.2 Die Erweiterung der Modustheorie von Wiegelmann-Bals/Zumbansen

5.2 Qualitative Studien zu Raum und Modus der Kommunikation
5.2.1 Erster Studienteil: Kommunikation auf dem Schulhof
5.2.2 Zweiter Studienteil: Kommunikation auf Facebook
5.2.3 Zwischenfazit: Zusammenführung der Ergebnisse beider Studienteile

5.3 Überprüfung der entwickelten Thesen in Leitfadeninterviews
5.3.1 Aufbau und Durchführung
5.3.2 Kommunikationsmuster der Probanden auf Facebook
5.3.3 Zur verwendeten Realitätsdefinition
5.3.4 Der real-immediate Modus als Idealfall
5.3.5 Zur Rolle der Modusdesignatoren
5.3.6 Fazit: Bestätigte und revidierte Erkenntnisse

5.4 Resümee


6. Mehr als ein Fazit – Fragebogenmodule für Anschlussforschungen
Matthias Eggersmann/ Simon Malberg/ Simon Specht/ Lars Zumbansen

6.1 Smartphones und Soziale Medien: Möglichkeiten und Wahlen
6.1.1 Das Smartphone als Fotoquelle?
6.1.2 Apps oder Websites?
6.1.3 Instant Messenger oder Soziale Netzwerke?

6.2 Bedingungsfaktoren für die Nutzungsintensität Sozialer Medien

6.3 Der subjektive Wirklichkeitsgehalt medialer Kommunikate


Literaturverzeichnis

Autoren