TLM Schriftenreihe

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Die Prognosen zum Digitalradio auf dem Prüfstand

Waren die Probleme bei der DAB-Einführung vorauszusehen?

Schriftenreihe TLM Schriftenreihe
München 2004, 128 Seiten
ISBN 978-3-935686-45-7
5,00 EUR
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Produktbeschreibung

Mit der Einführung des Digitalradios (DAB) sollte der Engpass bei analogen terrestrischen Hörfunkfrequenzen in Deutschland endgültig überwunden und eine neue, vielfältigere Radiolandschaft ermöglicht werden. Das System sollte die terrestrischen Übertragungskapazitäten vervielfachen, die Empfangsqualität verbessern und Datendienste „point to multipoint“ ermöglichen. Trotz erheblicher öffentlicher Förderung ist dem Digitalradio bis heute keine nennenswerte Marktdurchdringung gelungen.
Daher stellt sich die Frage, ob und wenn ja, warum die Probleme in den Akzeptanz- und Nutzungsuntersuchungen bei der Einführung von DAB durchwegs unterschätzt wurden. Dabei spielen nicht nur die Qualität und die Verlässlichkeit der Prognosen eine Rolle, sondern auch deren Kontext, Rezeption und Verwertungszusammenhang. Das von der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) in Auftrag gegebene Forschungsgutachten geht diesen Fragen erstmals systematisch nach.
 

Inhaltsverzeichnis

I Einleitung


II DAB in Deutschland: Entwicklung, Stand und Perspektiven


1. Meilensteine der Entwicklung

2. Zum aktuellen Stand der Entwicklung
2.1. Netzausbau
2.2. Programmangebot
2.3. Diensteangebot
2.4. Angebote für geschlossene Nutzergruppen
2.5. Geräteangebot
2.6. Geräteausstattung
2.7. Nutzung
2.8. Bekanntheitsgrad
2.9. Investitionsbereitschaft

3. Perspektiven: Bleibt DAB ein Radio ohne Hörer?


III Erwartungen an die Entwicklung von DAB

1. Auf den ersten Blick:
Große Diskrepanz zwischen Erwartung und Entwicklung

2. Der zweite Blick: Begleitforschungsstudien als Indikator für Erwartungen
2.1. Rekonstruktion durch Erinnerung?
2.2. Studien als Instrument zur Rekonstruktion von Erwartungen

3. Maßstab für die Analyse der Studien: Prognosegehalt
3.1. Kern der Studien: Prognosen
3.2. Logische Struktur von Prognosen
3.3. Elemente einer Prognose zur Durchsetzung von DAB

4. Charakterisierung der Studie
4.1. Auswahl der Studien: Im Mittelpunkt die Pilotprojekte
4.2. Zielsetzung der Studien
4.3. Zeitpunkt der Abgabe der Prognose und Prognosezeitraum
4.4. Prognosegebiet
4.5. Prognosegrundgesamtheit
4.6. Voraussagevariablen
4.7. Prognostizierter Verlauf der Entwicklung
4.8. Berücksichtigte Akteure
4.9. Berücksichtigte Anwendungen
4.10. Randbedingungen
4.11. Datengrundlage
4.12. Theoretische Grundlagen
4.13. Methodisches Vorgehen
4.14. Auftraggeber

5. Wird sich DAB durchsetzen? Heterogene Erwartungen an die Durchsetzung
5.1. Erwartungen sind diffus
5.2. Erwartungen sind disparat
5.3. Erwartungen zu optimistisch
5.4. Insgesamt heterogene Erwartungen zwischen Pilotprojekten und Regelbetrieb

6. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein? Nachfrage und Angebot
6.1. Voraussetzungen aus Sicht der Nachfrage: Im Mittelpunkt die Nutzenerwartung
6.2. Voraussetzungen aus Sicht des Angebots: Im Mittelpunkt die Endgeräte
6.3. Wechselseitige Verstärkung von schwacher Nachfrage und abwartenden Anbietern: ein Teufelskreis

7. Implizite Bedingungen:
Konkurrierende Medientechnologien ausgeblendet
7.1. Pauschale positive Bedingungen: Politische Unterstützung
7.2. Ausgeblendete negative Bedingungen: Konkurrierende Medientechnologien

8. „Optimisierung“ der Voraussagen: Rückkopplung der Prognosen auf die Voraussetzungen

9. Ergebnis:
Rekonstruktion der Erwartungen an die Entwicklung von DAB


IV Ursachen für die Diskrepanz zwischen Erwartung und Entwicklung

1. Komplexitätsproblem: Voraussagen notwendig unsicher

2. Theoriedefizite der Studien: Tiefere Fundamente
2.1. Theoretische Fundierung für die Nachfrageseite
2.2. Theoretische Fundierung für die Angebotsseite
2.3. Theoretische Fundierung der Rolle konkurrierender Technologien
2.4. Fazit: eine mehrfache Theorielücke

3. Methodische Defizite der Studien

4. Koordinationsdefizit: Nebeneinander statt miteinander

5. Politiknähe als Ursache für Diskrepanz: Zweckprognosen


V Folgen der Diskrepanz: Welche Wirkung hatten die Studien?


VI Schlussfolgerungen


1. Schlussfolgerungen unter dem Aspekt kommunikations­­wissen­­­schaftlicher Grundlagenforschung:
Anwendungsrelevante Erklärungsmodelle

2. Schlussfolgerungen unter dem Aspekt der Begleitforschung: Qualitätssicherung von Prognosen

3. Schlussfolgerungen unter medienpolitischem Aspekt: Digitales Radio oder „Digital Radio“?


VII Zusammenfassung