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„So viel Größenwahn muss sein!”

Kinderliteratur - Schule - Gesellschaft

München 2023, 220 Seiten
ISBN 978-3-96848-101-2
18,80 EUR
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Produktbeschreibung

Mit Kinderliteratur verbinden sich angesichts gegenwärtiger historischer Umbrüche und Krisen pädagogische Hoffnungen auf gesellschaftlich und politisch wirksame Sozialisationserfahrungen für Kinder. Können literarische Erfahrungen mit themenzentrierter engagierter Literatur Kindern Orientierung geben innerhalb der komplexen Herausforderungen ihres gesellschaftlichen Alltags? Bietet Kinderliteratur ihnen Unterstützung dafür, diesen Herausforderungen interessiert, empathisch und engagiert zu begegnen?
Die Beiträge dieses Bandes weisen der Schule als Ort der Literaturbegegnung für alle Kinder eine besondere Bildungsverantwortung zu. Sie beleuchten aktuelle kinderliterarische Texte mit Blick auf sich darin artikulierende politische Positionen und Frageimpulse in Auseinandersetzung mit postmigrantischer gesellschaftlicher Realität. Dabei geraten unterschiedliche Positionierungen und herausfordernde Facetten dieser Realität in den Fokus: die Folgen massiver Klimaveränderung, der Umgang mit gesellschaftlicher Diversität, die Inklusion, die erinnerungskulturelle Fundierung demokratischen Zusammenlebens, Erfahrungen mit Vertreibung und Flucht, mit Armut und Digitalisierung. In den Beiträgen werden kinderliterarische Formen des Erzählens von Diversität wirkungsästhetisch verglichen, der Umgang mit literarischer Phantastik als Anstoß für eine Öffnung gegenüber Diversität vorgeschlagen sowie mit inklusivem Blick Potenziale von Kinderliteratur dafür ausgelotet, utopisches Denken zu befördern. Vorgestellt wird ein Ansatz früher Holocaust-Begegnung im literarästhetisch anspruchsvollen Medium Holocaust-Bilderbuch und es wird auf Lernmöglichkeiten verwiesen, die für Rezipient*innen mit und ohne Fluchterfahrungen in Kinderliteratur zum Thema Flucht aufgehoben sind. Am Beispiel von Unterrichtsvignetten zeigen sich bildungswirksame Zugänge zu literarischen Darstellungen von Armutswirklichkeit für Kinder. Typologisierend werden Formen der narrativ-fiktionalen Vermittlung von Digitalisierung in Kinderliteratur und kinderliterarische Figurentypen der Heranführung an ein posthumanes Menschenbild im Kontext ökologischer Diskurse beschrieben.
 

Inhaltsverzeichnis

Iris Kruse & Julian Kanning
„So viel Größenwahn muss sein!” – Zur Einführung

Iris Kruse & Julian Kanning
Kinderliteratur und die Bildungsverantwortung des Literaturunterrichts
Kindliches Lesen in individueller und gesellschaftlicher Bedeutung

Caroline Roeder
„Es geht um die Kinder“
Politische Positionen und Fragen engagierter Kinderliteratur in historischer wie gegenwartsbezogener Perspektive

Michael Hofmann
Phantastik „verlernen“
Das Denken des Diversen in Texten der aktuellen Kinderliteratur

Magdalena Kißling
Differenzkonstruktionen in Explikation und Beiläufigkeit
Wirkungsästhetischer Vergleich unterschiedlichen kinderliterarischen Erzählens von Diversität

Iris Kruse & Julian Kanning
Nie wieder!
Plädoyer für eine ‚Fragen-generierende-Didaktik-des-staunenden-Erschreckens‘ mit Kinderliteratur zum Holocaust

Karin Vach
Kinder auf der Flucht
Kinderliterarische Perspektiven auf Vertreibung, Flucht und Ankommen

Iris Kruse & Sarah Terhorst
Arm und ausgegrenzt
Kinderarmut in der Literatur und im lesenden Klassenzimmer


Andre Kagelmann
„Die Nudel, du Schwachkopf!“
Wie mit inklusivem Blick ‚behinderte‘ und kranke Figuren in aktueller Kinder- und Jugendliteratur gelesen werden können

Berbeli Wanning
Kinderbücher for future
Der Beitrag ökologischer Kinderliteratur und ihrer Figuren zu einer umweltsensiblen Bildung

Bernd Maubach
Click and Read
Lesen vom digitalisierten Leben