Kunst Medien Bildung

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Kollaboration in der Kunstpädagogik

Studien zu neuen Formen gemeinschaftlicher Praktiken unter den Bedingungen digitaler Medienkulturen

Schriftenreihe Kunst Medien Bildung
Band 4, München 2020, 320 Seiten mit zahlr. Abb.
ISBN 978-3-86736-549-9
24,80 EUR
inkl. gesetzl. MWSt - ggfs. zzgl. Porto und Versand
 

Produktbeschreibung

Aktuell rücken Phänomene der Kollaboration ins Zentrum. Kollaboration meint Formen der Gemeinschaftlichkeit und Zusammenarbeit im digitalen Kontext, bei der eine Vielzahl von AkteurInnen komplex interagieren. In diesen meist impliziten Kollaborationsphänomenen liegt ein Transformationspotential für die Kunstpädagogik, das es zu beschreiben und zu nutzen gilt. In ihrer Analyse ermittelt Gesa Krebber einen aktuellen kunstpädagogischen Begriff von Kollaboration, der quer durch bestehende Konzepte und Kategorien greift. Was ist unser Verständnis des lernenden und ästhetisch agierenden Subjekts? Wie fokussiert sind wir auf das Geniekonzept? Die von ihr entwickelte kollaborative Perspektive eröffnet neue Anschlüsse zu einer Vielzahl kunstpädagogischer Debatten und kunstdidaktischer Arbeitsweisen in der digitalen Medienkultur. Innovativ ist die vielperspektivische, situative Herangehensweise, bei der akademische Theorien und Praxiswissen verflochten werden.
 

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung


2. Forschungsvorhaben


2.1 Forschungsimpulse
2.1.1 Collaborative Turn in der Bildenden Kunst
2.1.2 Digitale und postdigitale Kondition
2.1.3 Fehlende Konzepte von Kollaboration im Bildungsbereich
2.1.4 Kreativität vom Individuum entkoppeln – Kollaborative Wissensproduktion

2.2 Fragestellung

2.3 Kollaboration: Vorbemerkung zur Begriffsverwendung

2.4 Forschungsziel: Exploration kunstpädagogischer Kollaboration

2.5 Stand der Forschung

2.6 Methoden
2.6.1 Studie I – Theoriebasierte Exploration
2.6.2 Studie II – Empirisch-qualitative Exploration
2.6.3 Alternative Wege
2.6.4 Qualitative Verortung des Forschungsvorhabens
2.6.5 Erweiterung der methodischen Perspektiven: Subjektive Zugänge,
Aktionsforschung


STUDIE I

3. Theorie- und kunstbasierte Exploration zu Phänomenen der Kollaboration


3.1 Zum Begriff ›Kollaboration‹/Kollaboration
3.1.1 ›Kollaboration‹ – Lexikalische Definitionen, Etymologie und Wortbildung
3.1.2 „Coole Kollaboration“ – Neue Begriffsbestimmungen
3.1.3 Synonymien: Kollaboration, Kooperation, Kollektiv und Partizipation
3.1.4 Fazit – Von der ›Kollaboration‹ zur Kollaboration

3.2 Neue Gemeinschaftlichkeit in der digitalen Medienkultur
3.2.1 Kollaboration als Praxis der nächsten Gesellschaft
3.2.2 Sharing – Allmende als neue Kollaboration
3.2.3 Kollaboratives Produzieren und Kreieren in Commons
3.2.4 Fazit zu 3.2 – Kollaboration in Commons der digitalen Gesellschaft

3.3 Erkenntnistheoretische Perspektiven auf Kollaboration
3.3.1 Emergente Kollaboration: Weben, Schwimmen, Surfen
3.3.2 Kollaboration als menschliche Grundkondition
3.3.3 Singularisierung in der Pluralisierung
3.3.4 Visionen kollektiver Intelligenz
3.3.5 Bruno Latour: Akteur-Netzwerk-Theorie
3.3.6 Fazit zu Kapitel 3.3 – Herausforderung zur Gestaltung von Kollaboration

3.4 Künstlerische Kollaboration
3.4.1 Kollaboration in der Bildenden Kunst – Begriffsbestimmungen
3.4.2 Zeitliche Dimension der Kollaboration in der Kunst
3.4.3 Beispiele kollaborativer Kunst – Crowds, Collaborators, Teams und Netzwerke
3.4.4 Kategorisierung kollaborativer Kunst
3.4.4.1 Wachsender Diskurs zu künstlerischer Kollaboration
3.4.4.2 Kollaboration in der Kunst – Positionen, Texte und Konzepte
3.4.4.3 Begriffsemergenz und Begriffsunschärfen
3.4.4.4 Die Taxonomie Maria Linds zu Kollaboration in der Kunst
3.4.5 Dekonstruktion des Geniekonzepts
3.4.6 Plurale Bildanthropologie
3.4.7 Kunstsoziologie: Kollaborative Kunstproduktion in Art Worlds
3.4.8 Neue Werte: Kollaborationszwänge
3.4.9 Fazit zu Kapitel 3.4 – Das kollaborative Wissen der Künste – Merkmale künstlerischer Kollaboration

3.5 Kollaboration in der Kunstvermittlung
3.5.1 Kollaboration als emanzipatorische Form in der Kunstvermittlung
3.5.2 Irit Rogoff: Ein neues Wir-Verständnis für den Kunstbetrieb
3.5.3 Beispiel: Projekt Collaboration
3.5.4 Carmen Mörsch: Beteiligungsgrade in der Kunstvermittlung
3.5.5 Fazit zu Kapitel 3.5 – Übertragbare Konzepte kollaborativer Kunstvermittlung

3.6 Kollaboration im Fokus von Bildungs- und Lerntheorien
3.6.1 Vorbemerkung zum Begriff Kollaboration im Bildungsdiskurs
3.6.2 Bildung in der Gemeinschaft im prädigitalen Kontext: US-amerikanischer Pragmatismus und konstruktivistische Lerntheorien
3.6.3 Kollaborative Formen des Lernens: CSCL etc.
3.6.4 Kollaborative Wissensproduktion: Komplexe Teilhabe an Wissen in digitalen Netzen
3.6.5 Fazit zu Kapitel 3.6: Begriffsbildung zu kollaborativen Bildungskonzepten und Theorieoptionen für die Kunstpädagogik

3.7 Kollaboration in der Kunstpädagogik
3.7.1 Kunstpädagogisches Forschungsfeld: Plurale Begriffsansätze
3.7.2 Kollaboration im kunstpädagogischen Fachdiskurs
3.7.3 Kunstdidaktik: Fachpraktische Ansätze der Kollaboration
3.7.4 Fazit zu 3.7 – Erweiterung der Kunstpädagogik um Perspektiven der Kollaboration


4. Ergebnisse der Studie I

4.1 Exploration zu Kollaboration in Studie I

4.2 Konzeption: Kollaboration in der Kunstpädagogik

4.3 Hypothesen
Hypothese I: Kollaborative Praktiken in der Kunstpädagogik als Desiderat
Hypothese II: Marginalisierung der Kollaboration in der Kunstpädagogik

4.4 Reflexion der Vorgehensweise in Studie I


STUDIE II

5. Kollaborative Verfahren in kunstpädagogischen Praxisfeldern – Explorative ExpertInneninterviews


5.1 Entwicklung der Forschungsmethodologie für Explorative Interviews
5.1.1 Vorannahme: Kollaborative Praxis
5.1.2 Themendimensionierung in Studie II
5.1.2.1 Praxisbeispiele: Kollaborative Projekte im
kunstpädagogischen Kontext
5.1.2.2 Themendimensionierung: Völkerrechtliche Grundlagen für Kollaboration im kunstpädagogischen Kontext

5.2 Realisierung der explorativen ExpertInneninterviews
5.2.1 Begründung der Expertinneninterviews
5.2.2 ExpertInnenbegriff
5.2.3 Auswahl der ExpertInnen
5.2.4 Erwarteter Ertrag: Wissen, was die Praxis macht
5.2.5 Profile der sechs ExpertInnen
5.2.6 Interviewleitfaden
5.2.7 Postmoderne Transformation der leitfadengestützten
ExpertInneninterviews
5.2.8 Organisation und Rahmenbedingungen der Erhebung

5.3 Auswertungsstrategien

5.4 Ergebnisse der Auswertung von Studie II
5.4.1 Codierung: Kleinste Kategorien der Kollaboration in der
Kunstunterrichtspraxis
5.4.2 Ergebnisse des thematischen Vergleichs: Strukturierte Verdichtung der Codierung auf situationsanalytischer Basis
5.4.2.1 Wesentliche AkteurInnen für die Zusammenarbeit
5.4.2.2 Wie Kollaborationsvorhaben im Kunstunterricht der Regelschule gut funktionieren: II. Good Practice
5.4.2.3 Verhinderung von Kollaboration durch schwierige Bedingungen: Diskursive Praktiken zwischen Schule und Kunstfeld
5.4.2.4 Die Rolle digitaler Praktiken für kollaborativen Kunstunterricht
5.4.2.5 Zukünftige kollaborative Räume für Kunstunterricht
5.4.2.6 Wertebasis/Grundlegende Werte

5.5 Sensibilisierende Konzepte: Kollaborativer Kunstunterricht
5.5.1 Verzeichnis potentieller AkteurInnen für Kollaboration
5.5.2 Formate der Kollaboration: Komplizenartige Netzwerke
5.5.3 Herausforderung durch Steuerungswidersprüche
5.5.4 Katalysator für Kollaboration: Digitale Medienkultur
5.5.5 Formate der Kollaboration: Fliegendes Klassenzimmer –
Transformation zu kollaborativen Bildungsräumen
5.5.6 Machtgefälle: Verheimlichung der KunstlehrerInnenidentität
im Kunstsystem


6. Ergebnisse aus Studie II – Theoretische Perspektiven für kollaborativen Kunstunterricht

6.1 Theoretisierungen: Kollaborative kunstdidaktische Communities

6.2 Fazit – Ergebnisse aus Studie II

6.3 Rückbezug der Studie II auf Studie I

6.4 Reflexion der Vorgehensweise in Studie II
6.4.1 ExpertInneninterviews – Reflexion der Vorgehensweise in Studie II
6.4.2 Reflexion der Vorannahmen im Interviewleitfaden
6.4.3 Ausblick: Potentiale für Visualisierungen


7. Fazit | Perspektiven kunstpädagogischer Kollaboration

Perspektive I – Potentiale künstlerischer Kollaboration

Perspektive II – Kunstpädagogische Commons

Perspektive III – Mikroformate: Kunstunterrichtsräume des Do it Together

Perspektive IV – Digitale kunstpädagogische Kultur

Perspektive V – Anschlüsse zu Debatten um Inklusion und Antidiskriminierung

Perspektive VI – Bildung in Gemeinschaft: Korallenriffe kollaborativer Bildung

Perspektive VII – Kollaborative kunstpädagogische Forschungspraxis

Szenario einer kollaborativen Kunstpädagogik
#Spekulation_01: Begriffsschärfung von Kollaboration
#Spekulation_02: Selbstverständlichkeit künstlerischer Kollaboration
#Spekulation_03: Kollaborative kunstpädagogische Forschung
#Spekulation_04: Transformation ästhetischer Bildungssettings –
Kollaborative kunstdidaktische Formate
#Spekulation_05: Kollaborative Curricula
#Spekulation_06: Kollaborative Formate der Bildungssteuerung


8. Literatur

9. Tabellenverzeichnis

10. Abbildungen

11. Material

Liste der Abkürzungen in den Codierungen
Liste der Codes – Gesamtübersicht